Wenn Ihr auf Eurer nächsten Reise entlang der Küste durch Südengland fahrt, solltet Ihr einen Abstecher nach Alfriston unternehmen. Der Ort gehört nach Meinung der Tageszeitung „The Telegraph“ zu den 27 schönsten Dörfern Englands.
Und das ist meiner Meinung nach nicht übertrieben. Denn Alfriston hat seinen historischen Charme konserviert. Meine Frau und ich fühlten uns in ein früheres Jahrzehnt gebeamt, als wir auf unserer Reise durch Südengland einen Schlenker dorthin machten.
Auf der High Street, der Hauptstraße, reiht sich ein altes Haus an das andere. Selbst die modernen Gebäude sind schön anzusehen und machen diesen historischen Charme nicht kaputt. Die Bänke auf dem kleinen Marktplatz laden ein, die Szenerie zu genießen.
Als wir über die Highstreet gingen, reizte es uns, jedes Geschäft zu betreten, um zu sehen, wie es drinnen aussieht. Die Fenster sind meist voll gestellt, von Dekoration und ansprechender Warenpräsentation keine Spur. Aber genau dieses Schrullige macht diese Hauptstraße und Alfriston so interessant und einzigartig.
Alfriston liegt knapp 20 Kilometer nord-westlich von Eastbourne am Rand der South Downs, am Ufer des Flusses Cuckmere. Wer auf der A 27 in Richtung Brighton fährt, kommt zwangsläufig in der Nähe des Dorfs vorbei. An der Abzweigung zum „Drusillas Park“ sind es dann nur knapp zwei Kilometer Fahrt.
Alfriston ist eins der ältesten Dörfer in East Sussex. Bereits im Mittelalter erhielt es die Marktrechte. Einige der historischen Gebäude erzählen Geschichte. So war das Inn „The Market Cross“ nach Angaben von „Britain Express“ im 18. Jahrhundert ein konspirativer Treffpunkt der Schmugglerbande von Stanton Collins.
Das Clergy House aus dem 14. Jahrhundert war das erste Gebäude, das der National Trust 1896 erwarb. Es vermittelt heute einen guten Eindruck über das Leben der Menschen im Mittelalter.
Und im Star Inn (15. Jahrhundert) machten früher Pilger Rast, die sich auf dem Weg zum Schrein von St. Richard in Chichester befanden.